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Auf der Grundlage von Entnazifizierungsakten aus den Jahren 1945-51 spießt der Autor, Sohn des 1946 hingerichteten NS-Generalgouverneurs in Polen, Hans Frank, grimmig die argumentativen Volten auf, die vor den Spruchkammern geschlagen wurden, um sich von Mitschuld und Mittäterschaft reinzuwaschen.

Niklas Frank, dessen Bücher über seine Nazi-Eltern F. Andrae eher ungnädig besprochen hat (BA 5/05, 12/87, zum Bruder: ID-B 18/13), sichtet hier nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Entnazifizierungsakten aus den Jahren 1945-1951 (vgl. F. Taylor: ID-A 43/11). Locker drauflosschreibend, kommentiert er deren Ungeist, die beklemmenden und manchmal auch beklemmend komischen argumentativen Volten, die vor den Spruchkammern geschlagen wurden, um sich von Mitschuld und Mittäterschaft reinzuwaschen. Daraus ist eine fast 600-seitige, vollkommen unstrukturierte Endlosschleife von Fallbeispielen geworden, dargeboten in sperrigem Satzspiegel, ohne Nachweise, ohne Erschließung durch Inhaltsverzeichnis oder Register und auch ohne Einbettung in historische Zusammenhänge, ein Fließtext von Originalzitaten und bissig-sarkastischen Kommentierungen à la Karl Kraus, dem offensichtlich ein Lektorat gegenüberstand, das im Vertrauen auf gute Absicht und Namen des Autors jegliche Eigenarbeit eingestellt zu haben scheint. Die voraussichtliche Medienresonanz könnte aber Nachfrage erwarten lassen. (2-3)