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Als Françoise Giroud (1916-2003; s. ID-A 17/03) 1976 "Kulturministerin wurde, obwohl sie kein Abitur hatte, bezeichnete sie sich als 'Doktorin des gelebten Lebens'". Dieser Text von 1960 belegt, dass sie sich jenen Titel früh erwarb. Den von ihr selbst als "rasend" beschriebenen und vernichtet behaupteten, jetzt wieder aufgefundenen Text verfasste sie nach 2 Selbstmordversuchen am Tiefpunkt ihres Lebens, 1960 mit 44 schäbig verlassen vom langjährigen Geliebten Jean-Jacques Servan-Schreiber (1924-2006; s. BA 11/88), ausgeschlossen aus der Redaktion des mit ihm 1953 gemeinsam gegründeten "Kampfblatts" "L'Express". Dezent, fast unterkühlt erzählt sie ihr Leben, berichtet von Begegnungen mit Persönlichkeiten der französischen Zeitgeschichte, sucht sie Halt nach dem bitteren Verlust ("Ich liebte ihn, habe ich das schon erwähnt?"). Das fein reflektierende Dokument einer Lebenskrise erzählt auch von französischer Medienarbeit und Politik nach dem 2. Weltkrieg - ein bislang unveröffentlichter, einsichtsreicher, bewegender Text