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Mit 22 Jahren wird es für Galen Zeit, Mutters Schoß zu verlassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Doch seine Apathie und die kranken Strukturen in seiner Familie bremsen sein Vorhaben; im Sommer eskaliert die Situation.

Schon die vorangegangenen Romane Vanns (zuletzt ID-A 22/12) thematisierten zerrüttete Familien. "Dreck" stellt noch einmal eine Steigerung dar und zeigt eine Familie, deren kranke Struktur aus jeder Zeile quillt, sodass das Lesen kaum auszuhalten ist. Der 22-jährige Galen lebt mit seiner Mutter in einem abgeschiedenen Haus, die Großmutter im Altenheim, Tante und Cousine tauchen regelmäßig auf, jedoch nur um zu provozieren und den ihnen zustehenden Erbteil einzufordern. Galen und seine Mutter pflegen ein eigenartiges Verhältnis zwischen Abhängigkeit und Hassliebe. Die Ereignisse spitzen sich zu: Galen und seine Cousine entdecken die sexuelle Lust, werden von Galens Mutter inflagranti erwischt, was diese zum Anlass nimmt, sich von ihrem Sohn loszusagen. Vor die Aussicht des Verlassenwerdens gestellt, tickt Galen völlig aus, es kommt zur Katastrophe. Ein Prosa-Kammerstück mit 5 Personen, von denen keine zur Identifikation taugt und ein Buch, das man lange diskutieren und interpretieren kann, wenn man bereit ist, sich auf die harte Lektüre einzulassen. Bibliotheken sollten diese Diskussion ermöglichen.