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Die junge Julika lebt im geteilten Berlin der 1980er-Jahre inmitten von Altbauhäusern samt dunklen Hinterhöfen, während sie immer wieder vom fernen Patagonien und sich ins hell erleuchtete Zimmer ihres Nachbarn träumt.

Tanja Dückers (Jahrgang 1968) knüpft mit ihrem neuen Werk, nachdem sie zuletzt auch als Essayistin (zuletzt BA 7/07) in Erscheinung trat, wieder an die Berlinromane der 1990er-Jahre (vgl. BA 9/99) an. Die junge Erzählerin Julika versucht sich mit den Umständen des Lebens im geteilten Berlin des Jahres 1982 zu arrangieren. Sie trifft auf viele Gegensätze, auf bürgerliche Mitmenschen sowie freiwillige und unfreiwillige Außenseiter der Gesellschaft. Dabei gibt Julika es nicht auf, von einem Leben im südamerikanischen Patagonien, das ihr als das Gegenteil ihres Leben in der engen Welt der dunklen Altbauwohnungen und Hinterhöfe erscheint, zu träumen. Immer wieder verschwimmen diese Tagträume und sie träumt sich ins hellerleuchtete Zimmer ihres Nachbarn, des Rockers Hauser. Geschildert wird auch das Verblassen der 68er-Ideale angesichts des Alltags in einer gegensätzlichen Weltordnung. Dückers episodenhafter Erzählstil scheitert allerdings an einigen Stellen daran, den gesamten Stoff zu bändigen. Trotzdem wird dieser (etwas zu lange) Roman gerne ab mittleren Beständen empfohlen.