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Der Autor dieser unkonventionellen Bestandsaufnahme des Altwerdens ist Gerontologe mit reichlich Praxiserfahrung, entsprechend ungeschönt und schockierend seine Beobachtungen.

Ungewöhnlich das 'Altencover' mit milde sportelndem Seniorenpaar im warmen Abendlicht am Strand. Noch ungewöhnlicher, was sich der Autor (vgl. a. BA 8/91; 8/97; 8/99) über das Leben nach 50 zu schreiben traut. Ungeschönt, beißend, selbstbezichtigend, mit der gefühlten Alterserfahrung eines Greises. Dabei ist er Jahrgang 1949, allerdings Gerontologe mit reichlich Praxisbezug ("Die Menschen werden im Alter nicht anders, nur schlimmer"). Unbeirrt sarkastisch schreibt er gegen neue "positive Altenklischees" an, gegen die Zumutungen alberner Altenwerbung oder das "Weltmann"-Getue manisch-dynamischer Alter, vermittelt er schockierende Lehrstücke in Sachen Altwerden ("Uns muss doch niemand sagen, dass wir jung bleiben sollen. Das einzige, was uns niemand sagt, ist, dass wir älter werden")... Wer wahren Thrill sucht, sollte Kapitel wie "Gepflegtes Alter" oder "Ausscheidungen" lesen, wer (manchmal giftig) lachen will, alles übrige. Der hochaktuelle Titel gehört in die gut sichtbare Auslage, gleich neben M. Breitscheidel: "Abgezockt und totgepflegt" (BA 12/05). (2)