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Ein Mietshaus in Neukölln: Hier führen alle Bewohner ein Leben am Rande der Gesellschaft. Geld ist keines vorhanden, Hoffnung gibt es kaum. Von der alzheimerkranken alten Frau bis zum kleinen Jungen muss jeder alleine sehen, wie er zurechtkommt. Da bleiben viele Rechnungen offen.

Claas, der als Arzt ein gutbürgerliches Leben führen könnte, ist kaufsüchtig und wird von seiner Frau auf die Straße gesetzt. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als in eine Wohnung in seinem Mietshaus in Neukölln zu ziehen. Dort lebt bereits seine Tochter, die ihren Eltern nur vorspielt, dass sie eine Ausbildung macht, weil sie sich kaum vor die Tür traut. Auch die anderen Bewohner führen ein Leben am Rande der Gesellschaft. Da ist z.B. die alzheimerkranke Elsa, die ihren Enkel nicht mehr erkennt, oder Lucas, ein kleiner Junge, der von seiner Mutter in der Wohnung zurückgelassen wird und über Wochen alleine zurechtkommen muss. Nach "Silberfischchen" (BA 10/10) legt die Autorin ihren 2. Roman vor, der erneut kaum beachtete, einsame und hilflose Menschen in den Mittelpunkt rückt. Die Figuren, allesamt Verlierer, werden mit viel Anteilnahme und Sympathie beschrieben. Ihr Leben ist trostlos, die Atmosphäre im Mietshaus düster und bedrückend. Der Roman, beim Bachmann-Wettbewerb 2012 bereits ausgezeichnet, is