Hinter der Bezeichnung VR 24-17-20 verbirgt sich Aufregendes: So heißt ein Meteorit, der kurz davorsteht, über Polen in die Erdatmosphäre einzutreten, um danach in Weißrussland einzuschlagen! „Wer sagt denn das?“, fragt jemand misstrauisch, doch die Antwort der zwölfjährigen Ulja ist selbstbewusst und glasklar: „Ich sage das.“
Das kluge, ernste Mädchen hat den Meteoriten entdeckt und den Ort der Landung vorausberechnet, nun will es das Ereignis persönlich erleben. Was leichter gesagt ist als getan: Ulja lebt mit ihrer Familie in der russland-deutschen Gemeinde einer deutschen Provinzstadt, und die Reise gen Osten würde über gleich zwei Landesgrenzen führen...
Ulja ist davon überzeugt, dass der Meteorit das Entstehen des Lebens auf der Erde erklären hilft, der überstrenge Pastor jedoch pocht darauf, dass Erde und Menschen nur entstanden sind, weil Gott es so gewollt habe. Kurzerhand beschlagnahmen er und Uljas resolute Oma Olga die Forschungen des Mädchens – und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Ulja engagiert Henk aus der Nachbarschaft als Chauffeur, der ist zwar nur ein Jahr älter als sie, kann aber Autofahren. Unglücklicherweise gerät Oma Olga als blinde Passagierin in den alten Leichenwagen, mit dem die Kinder gen Weißrussland aufbrechen, und schon bald ist dem ungleichen Paar aus sehr verschiedenen Gründen das halbe Dorf auf den Fersen.
"Mission Ulja Funk" ist ein verrücktes Road Movie um Heimat und Heimatsuche, fundamentalen Glauben, Hoffnungen und Wunder, das große Themen spielerisch in viele Episoden und vermeintliche Nebensächlichkeiten einbettet. Der Film brennt ein Feuerwerk an überdrehten bis aberwitzigen Einfällen ab, wobei in jedem noch so kleinen Handlungsdetail die Saat für eine neue Ausgelassenheit steckt, die in einem bunten Strauß herrlich übertreibender Unwahrscheinlichkeiten aufgeht. Auf dem schmalen Grat zwischen fabulierfreudiger, oft absurder Komödie und lustvoll unkorrekter Satire gelingt ihm großes, intelligentes Unterhaltungskino.
Bei alldem bleibt "Mission Ulja Funk" zuallererst ein Kinderfilm, ausgelassen, fröhlich, gewürzt mit brillant kommentierender Musik. Stets bleibt er nahe bei Ulja und Henk, fängt aufmerksam ihre Empfindungen, Entbehrungen und Wünsche ein und feiert, wie sie ihre Stärken ausspielen und sich aus den Zwängen der engen Erwachsenenwelt befreien.
Verfasserangabe:
Schauspieler: Peter Trabner, Ivan Shvedoff, Janina Elkin, Jonas Oeßel, Christina Große, Luc Feit, Romy Lou Janinhoff, Anja Schneider, Hildegard Schroedter; Drehbuch: Barbara Kronenberg; Produktion: Linda Kirmse, Roshanak Behesht Nedjad; Montage: Paul Maas, Rune Schweitzer; Musik: André Dziezuk; Sound Design: Zofia Moruś; Regie: Barbara Kronenberg; Kamera: Konstantin Kröning
Jahr:
2024
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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Beschreibung:
1 Online-Ressource (93 min), Bild: 2,39:1 HD
Schlagwörter:
Film
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Trabner, Peter (Schauspieler); Shvedoff, Ivan (Schauspieler); Elkin, Janina (Schauspieler); Oeßel, Jonas (Schauspieler); Große, Christina (Schauspieler); Feit, Luc (Schauspieler); Janinhoff, Romy Lou (Schauspieler); Schneider, Anja (Schauspieler); Schroedter, Hildegard (Schauspieler); Maas, Paul (Cutter); Schweitzer, Rune (Cutter); Moruś, Zofia (Tongestalter); Kirmse, Linda (Filmproduzent); Nedjad, Roshanak Behesht (Filmproduzent); Kronenberg, Barbara (Filmregisseur); Kröning, Konstantin (Kameramann(Cinematograph))
Mediengruppe:
Filmfriend