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Eine große Liebe in der Rückschau: Die Geschichte beginnt mit dem Tod der alt gewordenen Autorin Tessa. Ihre lebenslange obsessive erotische Beziehung zu dem Journalisten Marius wird bis in die Schülerzeit, als sich die beiden kennenlernten, zurückerzählt.

Eine große Liebe in der Retrospektive: Die umgekehrte Chronologie beginnt mit dem Tod der alt gewordenen Autorin Tessa. Ihre lebenslange obsessive Beziehung zu dem Journalisten Marius wird bis in die Schülerzeit, als sich die beiden kennenlernten, zurückerzählt. Beide sind anderweitig gebunden, Tessa hat sogar einen Sohn, doch sie treffen sich über viele Jahre mehr oder minder regelmäßig, aneinandergekettet durch eine Seelenbindung, doch noch stärker durch eine erotische Fixierung aufeinander, die in starken sexuellen Szenen geschildert wird. Der Roman tickt ein wenig wie Patrice Chereaus stilbildender Film "Intimacy" (MI 4/02). Ist es Liebe oder sexuelle Obsession? Eine Parallelehe oder Selbstbetrug und Flucht? Die Spielarten der Liebe als roter Faden werden faszinierend geschildert, doch eignet sich die anspruchsvolle literarische Konstruktion eher für geübte und geduldige Leser. In den Niederlanden hoch ausgezeichnet, ist Gustaaf Peek ein prominenter Vertreter des diesjährigen Gastlandes der Buchmesse. Kurzfristig wird das Interesse groß sein. Langfristig nur für größere Bestände empfohlen.