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Der Autor gibt einen Überblick über die Geschichte des südamerikanischen Staates und erläutert anhand der Sozialgeschichte des Landes die Ursachen der jahrzehntelangen bürgerkriegsähnlichen Zustände.

König, Professor an der katholischen Universität Eichstätt hat mit seiner "Kleinen Geschichte Lateinamerikas" (BA 10/06) bereits eine vorzügliche Übersicht über die Geschichte des Kontinents abgeliefert. Hier nun ein für die historischen Verläufe in Südamerika eher untypisches Land: eine der ältesten Demokratien Lateinamerikas, fast immer von verfassungsgemäßen Regierungen geleitet, gleichwohl ein Land, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist. König beantwortet die Fragen nach der Ursache, indem er die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Zusammenhänge besonders dieses Jahrhunderts vorurteilslos darstellt und analysiert. Die krassen sozialen Gegensätze und die damit verbundene mangelnde politische Partizipation weiter Bevölkerungskreise werden deutlich. Die Geschichte Kolumbiens von den indianischen Wurzeln über die spanische Eroberung bis zu den Wirren der Selbständigkeit sind demgegenüber eher knapp abgehandelt. Trotzdem eine sehr empfehlenswerte, kompetente Darstellung, die vor Werner Hörtner "Kolumbien verstehen" (BA 2/07) einzustellen ist. (2)