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Auf einer Schiffsreise zurück nach New York erinnert sich der Exilrusse Fjodor Kokoschkin an markante Ereignisse aus seinem langen Leben, die fast ein politisches Jahrhundert geprägt haben.

Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin, 95 und emeritierter Biologieprofessor, fährt mit der Queen Mary 2 in die USA zurück. Im Verlauf dieser Schiffsreise rekapituliert er Stationen seines ereignisreichen Lebens. So entsteht ein Mosaik mit zeitgeschichtlichen Details, die von einem politischen Jahrhundert erzählen. Er erinnert sich an die russische Revolution von 1917/18, die Flucht nach Odessa. Es gibt Aufenthalte in der Weimarer Republik und im deutschen Nationalsozialismus. Er erhält unerwartet ein Stipendium der USA und wird schließlich dort ein anerkannter Biologe. Durch die knapp und nüchtern vorgetragenen unkommentierten persönlichen Erlebnisse gelingt es dem Autor, zahlreiche seinerzeit wichtige Hinweise der Vergessenheit zu entreißen. So entsteht ein konturenreicher Rückblick zu oft totalitären Systemen, der familiäre Schicksale sensibel beobachtet. Dialogreicher Roman, der Lebenserfahrungen konkret verdichtet. - Für größere Bestände empfohlen.