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Der Verfasser erläutert die "Bildwelt ... zwischen Geschichte und Legende", die sich der mittelalterliche Mensch konstruierte und die bis heute den Kulturraum Europa mit formt.

Le Goff ist der Stephen Hawking der Mediävistik, der in unterhaltsamem Stil Geschichtswissenschaft dem breiten Publikum zugänglich macht. "Auf der Suche nach dem Mittelalter" (Beck, 2004, hier nicht besprochen) beschäftigt er sich in seinem neuen Buch mit der "Bildwelt ... zwischen Geschichte und Legende, zwischen Realität und Imagination", mit dem Bild, das der mittelalterliche Mensch sich von seiner Umwelt konstruierte, aber auch damit, welchen Platz diese Imaginationen in den Zeitläuften bis heute einnehmen (vgl. auch Le Goff "Die Geburt Europas im Mittelalter", BA 7/04, das der Autor als Vorläufer zum vorliegenden Titel sieht). Ausgewählt hat der Verfasser sowohl historisch Verbürgtes (z.B. Karl der Große, die Kathedrale mit dem Verweis auf den Klerus), Legendäres (z.B. der rasende Roland) und reine Schöpfungen (z.B. das Schlaraffenland). Somit liegt ein außergewöhnlich interessanter kulturgeschichtlicher Streifzug durch das Mittelalter vor, der nicht nur unterhaltsam geschrieben, sondern auch entsprechend illustriert ist. Noch vor der oben zitierten "... Geburt Europas ..." einsetzbar. (2)