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Der Berliner Journalist Knut Elstermann (geboren 1960) geht in seinem Buch der Geschichte von Gerda, einer Freundin der Familie nach, einer fernen Tante aus Amerika, an deren Besuch in den 1960er-Jahren er sich noch gut erinnern kann. Sie ist auf vielen Fotos zu sehen, so als gehöre sie zur Familie. Von Erzählungen weiß Elstermann, dass sie in Auschwitz war, wo sie ein Kind gebar und verlor. Jahrzehnte später reist er nach New York, wo ihm Gerda ihre Lebensgeschichte erzählt, die nicht einmal ihr Sohn Steven so detailliert kennt. Gerda, damals eine junge Frau, ging, um den drohenden Deportationen zu entgehen. 1943 in Berlin in den Untergrund. Nach Monaten wurde sie entdeckt und schwanger nach Auschwitz deportiert. Ihr Kind verhungerte vor ihren Augen. Als das Lager evakuiert wurde, gelang ihr die Flucht. Elstermann versucht sehr sensibel, sich in Gerdas Gefühls- und Gedankenwelt hineinzuversetzen. Sein anschaulich geschriebenes Buch ist aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte. (2)