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Gehen wir angemessen mit der "braunen" Vergangenheit um, fragen die beiden Autoren und werfen einen kritischen Blick auf die bisherige Erinnerungskultur.

Gehen wir angemessen mit der "braunen" Vergangenheit um? fragen die Autoren und werfen einen kritischen Blick auf die deutsche Erinnerungskultur. Ulrike Jureit, Historikerin, analysiert deren Muster und Praktiken und hebt hervor, dass der Wunsch, sich mit den Opfern zu identifizieren, sowie die Hoffnung auf Erlösung die Beschäftigung mit der Nazizeit oft bestimmt haben. Auch auf Deutungskonflikte in der Weltgesellschaft, vor allem im Islam, weist sie kurz hin. Der Soziologe Christian Schneider untersucht die intellektuellen Grundlagen, auf denen der bisherige Diskurs basierte. Er nimmt Bezug u.a. auf Adorno, Horkheimer, Habermas und das Ehepaar Mitscherlich, stellt Fehlleistungen bei der "Trauerarbeit" heraus und überlegt, wie mit der sich immer weiter entfernenden Hitler-Vergangenheit künftig umzugehen sei. Eine gut durchdachte, mitunter geradezu aufregende Studie, insbesondere für Leser, die sich schon wiederholt mit der Nazizeit auseinandergesetzt und den Umgang mit ihr in den letzten Jahrzehnten aufmerksam verfolgt haben. Ausführliche Anmerkungen, aber leider kein Personenregister. (3)