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Die 80er - der Pott bebt
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Jahr:
2023
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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In den 1980er Jahren geht Nordrhein-Westfalens Schwerindustrie endgültig unter. Die Schließung des Walzwerkes von Rheinhausen wird zum Fanal einer sterbenden Industrie, die zahlreiche Umweltkatastrophen heraufbeschworen hat: Vergiftete Flüsse durchziehen das Land; die Luft über NRW ist rußiger Smog geworden.
Gleichzeitig kündigt sich eine kulturelle Blüte an. NRW wird zur Hochburg der Pop- und Rockmusik, neue Kulturstätten entstehen. Mit ihrem Song von den 99 Luftballons wird die in Hagen geborene Gabriele Susanne Kerner alias Nena aus Hagen 1983 zum Weltstar. ¿Wir in NRW¿ verspricht Johannes Rau ¿ und gibt dem Land Hoffnung.
Hagen, die Kleinstadt am Tor zum Sauerland, ist auch die Heimat der Schwestern Inga und Annette Humpe und der Band Extrabreit. Gemeinsam mit Herbert Grönemeyer, den Düsseldorfer Toten Hosen und der Kölner Gruppe BAP bestimmen sie den Soundtrack des Landes.
1983 versammeln sich im Bonner Hofgarten Hunderttausende, um gegen die Aufrüstung zu protestieren. Auch der Ruf nach Umweltschutz wird lauter. Und nach der Gleichberechtigung von Frauen. 1984 wird Ursula Kraus als gemeinsame Spitzenkandidatin der SPD und der neu gegründeten Grünen zur Oberbürgermeisterin gewählt. Auch Rheinhausen wird zum einem Symbol von Protest. Monatelang streiken die Kumpels aus Duisburg für den Erhalt ihres Stahlwerks, blockieren Brücken und Autobahnen. Das Land steht hinter ihnen, doch langfristig Erfolg haben sie nicht. Große Teile der Jugend allerdings wenden sich von der Politik ab und leben ihre Träume in Subkulturen aus: Popper, Punker, Skins oder Ökos ¿ nie war eine Generation so zersplittert wie diese.
In Köln wird das Museum Ludwig gebaut und schafft direkt am Dom einen weiteren Publikumsmagneten: Das Museum beherbergt eine der weltweit eindrucksvollsten Pop-Art-Sammlungen und bildet nicht nur ein spannendes Gegengewicht zur historischen Kathedrale, sondern gibt auch die Richtung für NRW vor. Das Bundesland muss sich neu erfinden. Daran erinnert auch der vergiftete Rhein, der direkt am Dom und Museum Ludwig unter der Hohenzollernbrücke hindurchfließt.
Das Ende des Jahrzehnts macht deutlich, dass nach den 80ern nichts mehr sein wird wie zuvor: Während das traditionsreiche Stahlwerk Henrichshütte geschlossen wird, zieht der Landtag in ein neues Gebäude. Es ist gläsern und transparent, scheint symbolisch zu zeigen, dass eine neue Offenheit in Zeiten des Umbruchs nötig ist. In Berlin fällt die Mauer, Deutschland verändert sich. Und wie das ganze Land muss sich auch NRW im kommenden Jahrzehnt neuen Herausforderungen stellen.
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Verfasserangabe:
Montage: Jan Richter, Jakob Kastner, André Hammesfahr; Kamera: Torbjörn Karvang, Jörg Adams, Jean Schablin; Regie: Jobst Knigge, Manfred Oldenburg; Stimme: Annette Frier
Jahr:
2023
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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1 Online-Ressource (1 min), Bild: 16:9 HD
Schlagwörter:
Film
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