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Ausführliche Darstellung der Ereignisse um die sogenannte Kristallnacht im November 1938. Im Mittelpunkt stehen dabei die Täter, die ohne Befehl von "oben", wohl aber angestachelt von der NS-Führung, vielerorts Gewalt ausübten und sich bereicherten.

Der Historiker, Direktor des Zentrums für Holocaust-Studien an der University of Vermont, USA, beschreibt ausführlich die Tage um die sogenannte "Kristallnacht" im November 1938. Dabei stützt er sich u.a. auf lange nicht zugängliche Prozessakten aus der Nachkriegszeit, lokalgeschichtliche Untersuchungen und die Sammlung von Zeitzeugenaussagen der Wiener Library (veröffentlicht in "Novemberpogrom 1938", BA 2/09). In seinem Buch, das sich auf die Täter konzentriert, stellt er weitverbreitete Vorstellungen über den Pogrom und seine historische Einordnung infrage. Er zeigt auf, dass die Gewalt auf lokaler Ebene entfacht und nicht zentral von der NS-Führung initiiert und gesteuert, wohl aber gefördert wurde. Steinweis versteht den Pogrom nicht als Zäsur der nationalsozialistischen Judenverfolgung, sondern weist auf Kontinuitäten hin. Zum Abschluss beschäftigt es sich mit der juristischen und politischen Aufarbeitung im Nachkriegsdeutschland. Eine verständlich geschriebene wissenschaftliche Untersuchung, die auch für eine breitere am Thema interessierte Leserschaft empfohlen werden kann. (2)