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Kein Roman über den Tango, sondern eine Erzählung nach Art einer Familiensaga, beginnend mit dem Galizer Roque Diaz, der Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit seinem kleinen Sohn nach Buenes Aires auswandert.

Der deutsche Titel dieses spannenden und sehr lesenswerten Romans, der im spanischen Original "Frontera sur" heißt, führt ein wenig in die Irre. Denn der Tango spielt in dieser Geschichte nur eine untergeordnete Rolle und stellt nur einen - wenn auch nicht unerheblichen - Aspekt des kulturgeschichtlichen Sittengemäldes, das dieser Roman gibt, dar. Im Zentrum steht jedoch die nach Art einer Familiensaga angelegte Erzählung einer Einwandererfamilie, beginnend mit Roque Diaz, der zusammen mit seinem kleinen Sohn Ramón Ende des 19. Jahrhunderts nach Buenos Aires kommt, um hier einen Neuanfang zu wagen. Er begegnet anderen europäischen Auswanderern, die auf schicksalhaften Wegen, dank unvoreingenommener Sympathie und nicht zuletzt wegen ihrer politischen Überzeugungen zusammenfinden. Die Geschichte reicht bis in die 1930er-Jahre, als einige der sozialistisch geprägten Akteure nach Spanien zurückkehren, um gegen Franco zu kämpfen. Der 1947 in Buenos Aires geborene und in Barcelona lebende Vázquez-Rial, in Deutschland bislang unbekannt, gibt hier ein spannendes Stück Kulturgeschichte. Breit empfohlen.