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Die Autorin plädiert aus tiefster Betroffenheit - ihr Patenonkel war der 1989 ermordete Chef der deutschen Bank Alfred Herrhausen - für eine politische Aufklärung der Taten: Sie will das Schweigen brechen und einen Dialog mit den Tätern führen, der dennoch den Weg der Gewalt eindeutig diskriminiert.

Unter der umfangreichen Literatur zur RAF nimmt das Buch von A. Siemens (BA 4/07) eine Sonderstellung ein, da die Autorin konsequent die Seite der Opfer und ihrer Angehörigen thematisiert - ähnlich handelt Emcke, deren Patenonkel der 1989 ermordete Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, war. In ihrem subjektiven, persönlichen und sehr einprägsamen und eigenwilligen Plädoyer fordert die frühere "Spiegel"-Journalistin eine Erklärung für diesen Mord und andere, der sogenannten "3. Generation" der RAF angelastete. Sie fordert eine politische Begründung, einen öffentlichen Diskurs mit den Tätern, sie fordert zum Bruch des Schweigens auf, sie fordert Aufklärung abseits der strafrechtlichen Klärung der Täterschaften, wobei ihr Hauptvorwurf an die RAF war und ist, auf die politischen und sozialen Fragen der Gegenwart mit den völlig falschen, kriminellen Mitteln reagiert zu haben. Andreas Veiel hat in "Black Box BRD" eine Parallelbiografie von Herrhausen und Wolfgang Grams versucht (BA 1/03), A. Platthaus eine gute Herrhausen-Biografie vorgelegt (BA 7/06). - Gut einsetzbar neben diesen. (2)