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Der in München lehrende Soziologe analysiert die globalen Strukturen, in denen der Wohlstand der westlichen Gesellschaften durch Armut, Umweltzerstörung und Ausbeutung der Länder des globalen Südens ermöglicht wird. Globalisierungs- und Kapitalismuskritik.

Der in München lehrende Soziologe analysiert die Strukturen der Globalisierung als doppelgesichtiges Beziehungsgeflecht mit 2 Seiten. Da ist die westliche moderne Gesellschaft, die die Kosten ihrer Lebensführung und ihres Wohlstands auf andere - nämlich die Länder des globalen Südens - abwälzt. Umweltzerstörung, Ausbeutung von Rohstoffen und Menschen, Klimawandel, Giftmüll und Elektroschrott werden dorthin ausgelagert. Aus einer Machtposition heraus werden die sozialen Kosten des Wirtschaftssystems der Externalisierungsgesellschaften der anderen Seite wie selbstverständlich aufgebürdet und das Wissen über diese Zusammenhänge verdrängt. Während diese globalisierungs- und kapitalismuskritische Analyse in der 1. Hälfte des Buches nachvollziehbar belegt wird, driftet der Autor dann doch eher in politische Agitation und beißende Polemik ab und verschenkt damit den Versuch, weitergehende Ansätze und Überlegungen für Veränderungsmöglichkeiten auszuloten. Trotz dieses ambivalenten Eindrucks für politisch Interessierte durchaus als Denkansatz zu empfehlen. (2-3)