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Der 1958 erstmals in Deutschland erschienene lateinamerikanische Klassiker erzählt die Geschichte des mexikanischen Großgrundbesitzers Pedro Páramo und der Bewohner des vom ihm geschundenen Dorfes Comala, deren immerwährendes Gemurmel über seine Untaten auch im Tod nicht verstummen kann.

Als "Meisterwerk der Literatur des 20. Jahrhunderts" bezeichnet Susan Sontag den Titel des Mexikaners Juan Rulfo. Und Gabriel Garcia Marquez schreibt in dem Nachwort der als Neuübersetzung vorliegenden Ausgabe (deutsche Erstausgabe 1958): "nie mehr seit der verrückten Nacht, in der ich Kafkas Verwandlung ... gelesen hatte ..., war ich so bewegt gewesen." - Es geht um die Geschichte eines Großgrundbesitzers, der das mexikanische, von Hitze und Trockenheit heimgesuchte Dorf Comala tyrannisiert und unter den geschundenen Bewohnern eine Art Friedhofsruhe erzeugt. Aber die Menschen sind nicht schweigsam, sie haben Namen und sie murmeln und seufzen über Pedro Paramos Untaten in den Hütten und aus den Gräbern. Ob der Redende zu den Lebenden oder zu den Toten gehört, bleibt für den Leser lange Zeit verborgen. Der Kerntitel des schmalen Gesamtwerks von Juan Rulfo (1918-1986; hier besprochen: "Wind in den Bergen", ID 29/03) sollte als bedeutendes Beispiel lateinamerikanischer Literatur in entsprechend großen Bibliotheken angeboten werden.