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16 Geschichten über Frauen mit ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen erlauben einen lebendigen und vielschichtigen Einblick in die heutige türkische Gesellschaft.

Nach dem Erfolg von "Tschador" (BA 11/08), in dem die religiös motivierte Intoleranz eines fiktiven Gesellschaftsmodells thematisiert wurde, wendet sich der renommierte türkische Autor hier der konkreten Situation in seinem Heimatland zu. Wieder stehen dabei Frauenschicksale im Mittelpunkt. Schon allein, um das von westlichen Medien oft gezeichnete klischeebehaftete Frauenbild zurechtzurücken, lohnt sich die Lektüre der 16 Geschichten. Mit ihren Eigenarten und ihren unterschiedlichen sozialen und kulturellen Positionen spiegeln die Protagonistinnen eine äußerst lebendige und vielschichtige Gesellschaft wider, in der traditionelle Muster und moderne Lebensweise zwar immer wieder zu Konflikten führen, aber auch zu Kompromissen, die nicht unbedingt Stillstand bedeuten. Trotz der Kürze der meisten Geschichten gelingt es dem Autor, die Frauen ungemein präsent zu gestalten. Mitunter würde man gerne mehr über sie erfahren. Aber es ist nur ein kurzes Wiedersehen vorgesehen, denn am Ende begegnen sich alle in Istanbul im Busbahnhof. Ab mittleren Beständen empfohlen.