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Der 1940 in jiddischer Sprache und nun erstmals ins Deutsche übertragene Roman erzählt die erschütternde Geschichte von 2 Kindern, die - aller Geborgenheit beraubt - im nationalsozialistischen Wien um ihr Überleben kämpfen müssen.

Der in der Zeit zwischen 1938 und 1940 konzipierte Roman des aus Lublin stammenden und seit 1914 in New York lebenden jiddischen Dichters und Publizisten (1896-1971) zeigt auf bestürzende Weise, wie intensiv Glatshteyn das politische Geschehen im Nazi-Deutschland verfolgte und wie hautnah seine Vorahnungen waren. In "Emil und Karl" erzählt der Autor die bedrückende Geschichte zweier Schulfreunde, die ihre Väter - der eine Jude, der andere Sozialist - auf für sie undurchsichtige Weise verloren hatten und deren Mütter bald darauf brutal verschleppt wurden. Emil und Karl entdecken, dass es für sie nichts als ihre starke Freundschaft gibt, mit der sie in einer Welt bestehen müssen, die ihnen feindlich und unerklärlich lebensgefährlich begegnet. - Der mit einem ausführlichen Nachwort versehene Roman kann als Beispiel für frühe Holocaust-Literatur sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene von Interesse sein. M.E. auch gut einsetzbar für den zeitgeschichtlichen Unterricht.