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Ihr halbes Leben lang hat Veronika verdrängt, dass sie als Jugendliche ein Kind zur Welt brachte und zur Adoption freigab. Nun muss sie sich damit auseinandersetzen. Eine harte Bewährungsprobe für sie und ihre Ehe mit dem arbeitslosen Hanns.

Das menschliche Bewusstsein vermag traumatische Erfahrungen zu verdrängen, doch kann eine Frau tatsächlich die Geburt des eigenen Kindes vergessen? Veronika begräbt mit Anfang 40 ihren unerfüllten Kinderwunsch und erfährt von ihrer Frauenärztin, dass sie schon einmal geboren haben muss. Ein Schock für sie und ihren Mann Hanns. Die Ehe der beiden kriselt schon länger. Hanns ist arbeitslos, zudem neigt er zu einer immensen inneren Aggressivität, die sich insbesondere in ruden, vulgären und sexistischen Gedanken und Gewaltfantasien manifestiert. Ein kleiner Funke reicht, und Hanns droht zu explodieren. Da tritt Daniel in das Leben des Paares. Es gibt Anzeichen, dass Daniel Veronikas inzwischen erwachsener Sohn sein könnte. Kathrin Gerlof (zuletzt "Alle Zeit", BA 11/09) versteht es erneut meisterhaft, schwierige zwischenmenschliche Beziehungsgeflechte nachvollziehbar darzustellen. Ihr Augenmerk gilt dem Menschen in all seinen Facetten, seinen wandelbaren Gefühlen und Bedürfnissen zwischen Liebe, Hass und Einsamkeit. Wieder für alle Bibliotheken empfohlen.