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Der Theaterwissenschaftler entwirft ein Porträt der südostasiatischen Insel, wobei nicht nur die touristischen Highlights, sondern auch weniger Bekanntes und Aspekte der Alltagskultur Ziele seiner Betrachtungen sind.

Der Theaterwissenschaftler Blubacher (von ihm stammen u.a. Biografien zu Gründgens, ID-B 13/13, den Geschwistern Mendelssohn, ID-G 13/09, und Ruth Landshoff-Yorck, ID-B 43/15) zeigt sich als Fan der Urlaubsinsel Bali, die mitten im mehrheitlich muslimischen Indonesien liegt (zu Indonesien zuletzt C. Schott: "Indonesien", ID-A 31/15, und B. David: "Kulturschock Indonesien", ID-B 27/15). Bali galt in den 1920er-Jahre als Geheimtipp von Abenteurern und Schickeria, entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg aber zu einem Ziel des Massentourismus. Mittlerweile strömen 4 Millionen Besucher im Jahr auf die Insel. Der Autor beschreibt die Besonderheiten der balinesischen Religion (die mit dem indischen Hinduismus nicht viel gemein hat) und deren erstaunliche Anpassungs- und Beharrungskraft. Er nimmt sich aber auch viel Zeit, um weniger bekannte Regionen vorzustellen sowie Aspekte der Alltagskultur zu beleuchten. Ein Kapitel widmet sich der legendären Künstlerszene in Ubud, die einst von dem Deutschen Walter Spies mitbegründet worden ist. Insgesamt ein sehr gut lesbares und informatives Porträt. (1 S)