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Die amerikanische Pulitzerpreisträgerin steigt in ihrem neuen Gedichtband in die Schächte kollektiven und individuellen Erinnerns, um neue Antworten auf Fragen der menschlichen Existenz zu finden.

Die 1943 in New York geborene, in Deutschland noch wenig bekannte Autorin hat für ihr knappes Dutzend Lyrikbände bedeutende Preise erhalten, darunter den Pulitzerpreis und den National Book Award. Der Titel ihres neuen, erst 2006 erschienenen Bandes, dessen Übersetzung sehr eng am Original bleibt, bezieht sich auf einen vulkanischen Kratersee nahe Neapel, der den Römern als Eingang zur Unterwelt galt. Auch Glück steigt in gewissem Sinn in die Unterwelt hinab: In den Tiefen des kollektiven und individuellen Gedächtnisses versucht sie mithilfe von Mythen und Kindheitserinnerungen die Versprechen und Erwartungen, Geheimnisse und Ängste menschlicher Existenz auszuloten. Dabei entführt die Autorin den Leser in eine Welt voller Rätsel und Fragen, in der die Gewichte der Dinge seltsam verschoben sind. Als eine Art Leitfigur und -mythos dient ihr Persephone - bei Homer die Gattin des Hades -, um an letzte Dinge zu rühren ("der Tod kann mich nicht mehr verletzen,/ als du mich verletzt hast,/ mein geliebtes Leben"). - Für ausgebaute Bestände.