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Der bayerische Kabarettist beschreibt den Typus des modernen deutschen Politikers mit kurzem Gedächtnis, der nicht zwingend Horst heißen muss. Doch nicht nur in der Politik, dem Vollhorst begegnet man auch im Kulturbetrieb, in den Medien, in der Kirche ... Sind wir alle ein bisschen Vollhorst?

Titel und Untertitel des Buches sind nur bedingt zutreffend. Zwar versucht der bayerische Kabarettist, den verbreiteten Typus des herumlabernden "Meinungsgebers" zu umreißen und Beispiele dafür zu benennen. Damit hätte er aber wohl kaum 264 Seiten füllen können. Also gibt es viel Füllsel über die Auftragsvergabe, einen Anruf der Lektorin oder Kapiteleinstiege nach dem Muster "Sagt meine Frau heute beim Zeitunglesen". Danach folgen oft eher unstrukturierte politische Rundumschläge, bis sich der Autor gar kokett selbst fragt, ob er inzwischen vielleicht "reaktionär" geworden sei. Mit den "Vollhorsten" hat das dann kaum noch zu tun. Seine vielen Fans werden Jonas' ideologische Seelenqualen sicher trotzdem interessieren. Distanzierteren Lesern wird manches dagegen arg bemüht, eitel und bräsig erscheinen. Das gilt etwa für Wortwitze auf dem Niveau, Adorno & Co. seien "Frankfurter Schüler" oder das zotige altherrenhafte Bedauern, er dürfe ja leider nicht sagen, eine Gender Studies-Professorin "blase ihm" ihre Theorie ein. Derartige Plattheiten klingen weniger nach Kabarettbühne als nach Stammtisch.