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Der neue Roman des 1960 geborenen Romanciers und Kinderbuchautors erzählt die turbulente Lebensgeschichte eines deutschen Pianisten, der 1935 nach Rumänien emigriert und sich hier zum virtuosen Überlebenskünstler entwickelt.

Kann man über die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, über NS-Diktatur, Genozid und stalinistischen Terror in Osteuropa nach 1945, einen unterhaltsamen und spannenden Roman mit intellektuellem Anspruch schreiben? Man kann, wie Jan Koneffke mit diesem 500-Seiten-Buch unter Beweis gestellt hat. Der Roman verfolgt über 6 Jahrzehnte hinweg die turbulente Lebensgeschichte eines deutschen Pianisten, der 1935 nach Rumänien emigriert und sich hier zum virtuosen Überlebenskünstler entwickelt. Der Autor verbindet dabei scheinbar mühelos die Stilelemente des Schelmenromans, mit all seinen abenteuerlichen Wechselfällen des Schicksals, mit denen eines akribisch recherchierten historischen Romans. Und er verknüpft ebenso gekonnt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit dem Scheherazade-Thema der Magie des Erzählens. Der mit exotischen Figuren und vielen Nebengeschichten prall gefüllte Roman knüpft motivisch an "Eine nie vergessene Geschichte" (BA 11/08) an, ist aber völlig unabhängig von diesem Vorgänger-Band zu lesen. Das bislang eindrucksvollste Werk eines hochbegabten Autors verdient breiteste Empfehlung.