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Die 19-jährige Claudia ist bereits zu clever, um auf die Verlogenheit der Welt hereinzufallen. Halt findet sie bei Opa Konstantin, der als Altkommunist der Enkelin einen Alaska-Trip zum Abi schenkt - Machenschaften des US-Militärs inbegriffen.

Wenn eine 19-Jährige sowohl den Glauben an die billigste Utopie ("boah, ist die welt langweilig, im internet noch derber als in wirklichkeit") als auch an den großen Zusammenhang ("fragen sind eine last, antworten gefängnisse") verloren hat, noch bevor die Abi-Zeitung so recht aus dem Druck gekommen ist, dann steht fest: Daths Ich-Erzählerin Claudia Starik mag ein Lolita-Mundwerk haben, das unwiderstehliche Laufmaschen in die Grammatik macht, ein Roman für Heranwachsende ist der neue Roman von Dath (vgl. zuletzt "Dirac", BA 12/06) aber keineswegs. Vielmehr mäandert der stark rhythmische Text vom unspektakulären Alltag der allerdings hochintelligenten Protagonistin über die superb funktionierende Figur des sturen Kommunisten-Opas Konstantin hin zur Dath-typischen Genre-Rebellion und also einem Science-Fiction-Showdown, der den Leser nach Alaska und mitten hinein in Machenschaften des US-Militärs führt. Einzig das schnoddrige Deutsch und die Wortspielhölle halten hier Handlung und Logik noch zusammen, aber so bizarr charmant, dass große und mittlere Bestände zugreifen sollten.