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Als Nadja ein Interview mit Martin Stern führen soll, verfällt sie schon nach dem 1. Telefonat seiner Faszination. Ohne zu überlegen besucht sie ihn in Israel und eine tief empfundene Liebesgeschichte beginnt.

Ihr Generationenporträt "Zonenkinder" (ID-A 50/02) hat der Autorin großes Medieninteresse gebracht; nun erscheint ihr literarisches Debüt. Die Bezeichnung "ein Liebesroman" trifft luzide den Charakter des Buches. Es ist gerade kein Vertreter des Genres "Liebesroman", aber die Art und Weise wie der Roman von der Liebe spricht, gibt es eigentlich nur noch im Genre: ungeschützt, sehnsuchtsvoll, hingebend ohne Relativierung, sogar ohne Reflexion. Als Nadja ein Interview mit Martin Stern führen soll, verfällt sie schon nach dem 1. Telefonat seiner Faszination. Ohne zu überlegen, besucht sie ihn in Israel und eine tief empfundene Liebesgeschichte beginnt. Allein, diese kann nicht gelingen; zu groß sind die Mentalitätsunterschiede und vor allem auch die biografischen Hintergründe. Martins "Leute" wie er es selbst sagt, wurden im Holocaust ermordet, ihre "Leute" und auch Nadja selbst können im Kern nicht verstehen, was das für die Existenz der Nachkommen bedeutet. Ein hochemotionales und gleichzeitig so form- und stilsicheres Debüt. Von diesem Buch wird noch viel zu hören sein.