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Margarete Stokowski (Jahrgang 1986) schreibt den Feminismus fort: Es geht ihr um Aneignung und Autonomie, ums "Ent-opfern", ums "Ent-lernen" gewohnter Denkmuster und Gewohnheiten. "Untenrum" scheinen wir heute frei, doch "wir können untenrum nicht frei sein, wenn wir obenrum nicht frei sind".

Das spröde Cover lässt nicht ahnen, welch lebendiger Text sich dahinter verbirgt. Stokowski, Jahrgang 1986, studierte Philosophie und Sozialwissenschaften, ist u.a. Spiegel online-Kolumnistin und schreibt den Feminismus fort. "Würde das Patriarchat aus lauter billigen Kausalketten bestehen, wäre es viel leichter zu zerschlagen", doch "es ist nicht alles Unterdrückung und Sexismus". Es geht ihr um Aneignung und Autonomie, ums "Ent-opfern", ums "Ent-lernen" von Denkmustern und Gewohnheiten. "Untenrum" scheinen wir heute frei, "scheinbar von unglaublich viel Sex umgeben ... Aber das ist kein Sex. Es ist ein diffuses Versprechen einer Möglichkeit, die mit tatsächlichem Sex nur sehr wenig gemeinsam hat". Erst recht nicht mit Freiheit "obenrum", im Kopf (s. auch Laurie Penny: "Fleischmarkt", 2012; nicht besprochen). So erzählt sie witzig und tiefgründig vom Frauwerden und Frausein, sammelt Details, die sich zum "großen Ganzen" zusammenfügen und tja, "... ach du Scheiße. Noch viel zu tun". Das liest sich wie eine entspannte, junge Version der alten Erkenntnis, dass das Private politisch ist und hat Klasse. (2)