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Wissenschaftlich anspruchsvolle Aufsatzsammlung zur kolonialen Vergangenheit Deutschlands, die in 32 Einzelbeiträgen Mythen, Klischees und Vorurteile, die im kollektiven Gedächtnis bis heute verankert sind, analysiert.

Die viele Jahrzehnte lang verklärte deutsche Kolonialgeschichte erfährt - spätestens seit der Globalisierungsdebatte - eine fortschreitende kritische Aufarbeitung. Entsprechend breit ist inzwischen auch das Literaturangebot, wobei bei Gesamtdarstellungen in der Regel die Gliederung chronologisch und/oder geografisch vorgenommen wird. Einen anderen Ansatz hat bei diesem Reader der Herausgeber, Professor für Neuere Geschichte und Afrika-Experte (zuletzt "Von Windhuk nach Auschwitz? Beiträge zum Verhältnis von Kolonialismus und Holocaust", Lit-Verlag, 2011; hier nicht besprochen), gewählt. Eine umfangreiche Schar an Wissenschaftlern (vorwiegend Historiker und Ethnologen) greift unterschiedlichste Erinnerungs-"orte" auf, wobei der Begriff "Ort" nicht nur geografisch zu verstehen ist. In 32 Einzelbeiträgen werden Mythen, Klischees und Vorurteile, die im kollektiven Gedächtnis vieler Deutscher bis heute verankert sind, analysiert: z.B. der "Sarotti-Mohr", Hagenbecks Tierpark oder die "Hunnenrede" Kaiser Wilhelms II. Ein