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Viel gelobte Neuübersetzung von Flauberts berühmten Roman um eine Frau in der Normandie, die einen Landarzt heiratet, von der großen Welt träumt, sich Liebhaber nimmt und schließlich vom Leben enttäuscht zum Gift greift.

Flauberts 1857 erschienenes Werk, bereits von Emile Zola als Meilenstein auf dem Weg zum modernen Roman gefeiert, wurde, auch weil sein Erscheinen mit einem Prozess einherging, nicht nur zu einem großen Erfolg in Frankreich, sondern auch umgehend ins Deutsche übersetzt. Nach etwa 30 Ausgaben hat nun die vielfach ausgezeichnete Übersetzerin Elisabeth Edl (die bereits mit ihren Übersetzungen von Stendhals Hauptwerken "Rot und Schwarz" und "Die Kartause von Parma" überzeugte, beide hier nicht besprochen) eine Bearbeitung vorgelegt, die meisterhaft genannt werden kann. Im Unterschied zu vielen anderen Übersetzungen, die sich vor allem auf den für die damalige Zeit skandalösen Inhalt kaprizierten, hat sich Elisabeth Edl der schwierigen Aufgabe gestellt, die stilistischen Feinheiten des Originals möglichst adäquat in die deutsche Sprache zu übertragen, was sich vor allem im Sprachrhythmus bemerkbar macht. Auch der umfangreiche Anhang mit der Wiedergabe von Prozessaufzeichnungen und vielen erklärenden Anmerkungen rechtfertigt den hohen Preis und die Anschaffung. Wenn möglich, alte Ausgaben ersetzen!