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Unter den bedeutungsvollen Namen der 7 Todsünden beschreibt die Autorin in 7 Erzählungen Schicksale und Lebenslinien von Menschen, denen die Sünde immer und überall begegnet.

Trägheit, Gefräßigkeit, Wollust, Zorn, Hochmut, Neid und Habgier, unter diesen bedeutungsvollen Titeln stehen die 7 Erzählungen, in denen auch nicht bibelfeste Leser die Todsünden erkennen. Da geht es u.a. um einen Vater und Ehemann, der es nicht schafft, sein eigenes Glück durchzusetzen. Um ein Paar, das sein Liebesleben nicht in den Griff bekommt. Um eine vordergründig ganz normale Familie, wo sich hinter der Fassade Chaos und Hilflosigkeit auftun. Die Lebenslinien der Personen werden sich im Verlauf berühren, die Sünde wird ihnen immer und überall begegnen. In geschliffener, klarer Sprache, einer gewissen tragischen Komik und mit viel menschlichem Verstehen schildert E. Menasse ihre Figuren, führt den Begriff der Sünde ad absurdum und zeigt, was diese wirklich ist: "lässliche" Verfehlungen des Alltags, bewusste oder unbewusste Handlungen ganz gewöhnlicher Menschen, die ihren eigenen Zwängen und eingefahrenen Verhaltensmustern nicht entkommen können. Nach ihrem Debütroman "Vienna" (BA 4/05) ein weiterer lohnender Titel in schöner Aufmachung der österreichischen Autorin. Für viele Bestände geeignet.