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Das lyrische Gesamtwerk Thomas Braschs (1945-2001) in chronologischer Folge, darunter rund 180 bisher unveröffentlichte Gedichte.

Der 1976 aus der DDR in den Westen Deutschlands übergesiedelte Thomas Brasch (1945-2001) war in beiden deutschen Staaten ein Außenseiter und ein unbequemer, oft auch sperriger Autor ("Mädchenmörder Brunke", ID-G 27/99). Mit der Gesamtausgabe seiner Gedichte, in einigen Medien schon als "literarisches Ereignis" gefeiert, ist der Lyriker Brasch neu zu entdecken. Auf über 1.000 Seiten (einschließlich Anhang) wird hier erstmals das lyrische Gesamtwerk Braschs in chronologischer Folge vorgestellt, darunter rund 180 bisher unveröffentlichte Gedichte. Die Grundstimmung von Braschs Gedichten, die formal variationsreich, virtuos geschrieben und immer verständlich sind, schwankt zwischen Zorn und Melancholie - seine Reaktion auf das Scheitern der politischen Utopien und der menschlichen Träume in der gesellschaftlichen Praxis. Manches mag ihm dabei zur Pose geraten, doch seine bitteren Selbstanklagen, seine bissigen Porträts von Zeitgenossen und seine balladesken Liebesgedichte lohnen die Lektüre allemal. Eine mustergültige Edition mit ausführlichem Kommentarteil, Pflichtanschaffung für große Bibliotheken.