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Geistreich-witzig erzählte Geschichte zweier deutsch-französischer Familien im Spiegel befreundeter Großmütter zwischen 1908 und 2001.

Mathilde kam 1908 als "Altdeutsche" nach Colmar und fand dort in Marthe, einer "richtigen" Elsässerin, eine Freundin, mit der sie fast ein Jahrhundert lang (bis zum Tod 2001) innigst verbunden blieb. Und da die Enkel die Eltern Hugues wurden, brauchte die französische Deutschland-Korrespondentin (vgl. BA 5/00) fast nur aufzuschreiben, was ihre vielfältig verschlungene und verzweigte Familie in den bewegten Zeitläufen, den diversen Umwälzungen von Staat zu Staat an (nicht nur sprachlichen) Anpassungen, Merkwürdigkeiten und Aberwitzigkeiten durchlebte. Hugues stilisierte das alles als Lobgesang deutsch-französischer Verständigungsmöglichkeit, immer wieder aber doch scharfzüngig in die Abgründe der Umbrüche (etwa der Exzesse bei der Austreibung Deutscher nach 1918) hineinleuchtend. Sie erzählt zumeist mitreißend-lebendig, geistreich-witzig, einfühlsam-nuanciert (was die Übersetzung bewundernswert zu vermitteln vermochte). Und ob nun lautere Wahrheit oder auch erfindungsreiche Erdichtung: Der allgemeinmenschliche Gehalt dieser Geschichte dürfte viele Leser/-innen ansprechen. (2)