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Der Tag, an dem Marilyn starb

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Milner, Donna
Jahr: 2010
Verlag: München , Piper & Co. Verl.
Mediengruppe: Belletristik
verfügbar

Exemplare

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Inhalt

Man sollte sich vom unglücklich gewählten deutschen Titel dieses Buches nicht in die Irre führen lassen: Der neue, nach ihrem fulminanten Erstling River mit Spannung erwartete zweite Roman von Donna Milner hat rein gar nichts mit Marilyn Monroe zu tun. Außer dass an deren Todestag, dem 5. August 1962, die Geschichte der kanadischen Familie Coulter, die Milner hier erzählt, durch eine Katastrophe erschüttert wird ¿ eine Katastrophe, die unerwartet und doch irgendwie unvermeidlich geschieht. An diesem Tag erfährt die 11-jährige Ethie, aus deren Sicht das Buch erzählt ist, vom Tod ihrer Mutter. Lucy Coulter, die nie einen Tropfen Alkohol anrührte, und ihre Freundin Marlene sind auf deren Segelboot tot aufgefunden worden, offenbar in der Kabine erstickt durch ausgetretenes Kohlenmonoxid, vor dem sie sich aufgrund eines enorm hohen Blutalkoholspiegels nicht mehr zu retten in der Lage waren. Ein tragischer Unfall. Doch was hat Lucy auf diesem Boot gemacht, und warum war sie so betrunken?
 
Ethie, ihr großer Bruder Frank und ihr kleiner Bruder Kipper, der mit Down-Syndrom geboren wurde (eine großartige Figur, die einem sofort ans Herz wächst!), haben nun keine Mutter mehr. Der Vater, Howard, ist kein Trost für die Kinder, denn er kämpft mit seinen eigenen Dämonen: Er hatte sich zwanzig Jahre zuvor, 1941, als junger Mann freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, hatte im Pazifik gegen die Japaner gekämpft und war anschließend in japanische Gefangenschaft geraten, die ihn so traumatisiert hat, dass er nach Kriegsende völlig verstört zu seiner jungen Frau heimkehrte und seitdem kaum noch ein Wort sprach, sich ständig betrank und das Leben nur noch wie durch einen Schleier wahrnahm. Seine Kriegserlebnisse werden als paralleler Handlungsstrang erzählt, und während der Leser durch Ethies kindliche Augen verfolgt, wie die Geschwister sich verzweifelt dagegen wehren, dass ihr Vater sich vollends vor ihnen verschließt, wird immer klarer, dass er seit dem Krieg ein Geheimnis mit sich herumträgt und dass der Tod der Mutter genau mit diesem Geheimnis zu tun hat.
 
Es ist eine berührende Familiengeschichte, die Donna Milner hier erzählt, und wie schon in River ist das zentrale Thema des Romans das Verschweigen von ¿ eigentlich gar nicht allzu gravierenden ¿ Geheimnissen: zu welchen Katastrophen es führen kann, wenn man etwas in sich hineinfrisst, statt es auszusprechen; wie aus einem kleinen Geheimnis ein großes Geheimnis wird, das alles erdrückt, wenn man einmal den richtigen Moment verpasst hat, es zu erzählen. Die Gratwanderung zwischen ergreifend und kitschig, das muss man einwenden, war der Autorin in River besser gelungen; hier rutscht ihr ein paar Mal ein Fuß in Richtung Kitsch aus ¿ doch stets fängt sie sich wieder und stürzt nie ganz ab in den seichten Teich der Gefühligkeit. Und so ist Der Tag, an dem Marilyn starb ein eindrucksvolles Familienepos, unaufgeregt erzählt und doch sehr bewegend. (amazon.de)

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Milner, Donna
Verfasserangabe: Donna Milner. Aus dem kanadischen Engl. von Sylvia Höfer
Jahr: 2010
Verlag: München , Piper & Co. Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik R 11
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-492-05373-0
Beschreibung: 391 S.
Schlagwörter: BELLETRISTISCHE DARSTELLUNG, FAMILIE, KANADISCHE LITERATUR, KRIEGSGEFANGENSCHAFT, MUTTER, UNFALLTOD
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Originaltitel: Promise of rain <dt.>
Mediengruppe: Belletristik