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In 6 Kapitel erzählt die Autorin von der Bedeutung familienbezogener Erinnerungen, wie sich diese im Laufe der Zeit verändert und wie Ereignisse mittels Aufzeichnungen und Gegenstände zumindest bruchstückhaft nachgezeichnet werden können.

"Wie erinnerst du dich?" fragt die 1989 in Berlin geborene und in Hamburg lebende Grafik-Künstlerin Julia Hoße zu Beginn ihres Graphic-Novel-Debüts. In 6 stilistisch sehr unterschiedlich gestalteten Kapiteln, u.a. über den Familienbesuch eines Dinoparks, die Einschulungsfeier der Tochter oder die Jahre nach der Flucht der Mutter 1944 aus Königsberg, geht die Autorin bildgewaltig der Frage nach, wie sich Erinnerung verändert und Ereignisse subjektiv verzerrt, dabei Unangenehmes ausblenden hilft und Vergangenem "mehr Pathos" verleiht. Ein in seiner künstlerischer Vielfalt beeindruckendes Plädoyer für die die Bedeutung individueller Erinnerungen, die ebenso wie die Gegenwart und die Zukunft zur menschlichen Identitätsstiftung beitragen und uns mit der Autorin die Gewissheit vermitteln: "Nichts geht verloren." Ein Werk, das originell Bild und Text auf Wesentliches verdichtet und die kreativen Ausdrucksformen graphischer Erzählkunst aufzeigt. Somit ein Buch, das man nicht nur Liebhabern von Graphic Novels in die Hand drücken möchte. Allen Beständen empfohlen.